Trends kommen und gehen – auch im digitalen Marketing. Kaum ist ein Fachbegriff endlich verstanden, taucht schon der nächste auf. Da fragt sich manch Unternehmer, welche Relevanz ein Buzzword hat, das gerade durch das digitale Dorf getrieben wird. Einige Themen entwickeln sich dabei aber auch zu Dauerbrennern. Feed Dynamix, Anbieter für Datenfeed-Technologie, hat die fünf wichtigsten Begriffe aus dem letzten Jahr zusammengestellt und analysiert, welche Trends wirklich dahinterstecken und welche strategischen Schlüsse Unternehmen für ihren Geschäftserfolg daraus ziehen sollten.
(1) Plattformökonomie
Amazon, Zalando, Airbnb und Uber haben es vorgemacht, jetzt wollen alle etwas vom Kuchen abhaben. Je nachdem, wie das Wort Plattform definiert wird, gibt es dazu unterschiedliche Gedankenspiele. Der Trend der einfachen Transformation von einem Händler zu einer Plattform bzw. Marktplatz wird sich in allen Nischengebieten fortsetzen. Mittlerweile ist in den Köpfen der Entscheider angekommen, wie wichtig die Zugangskontrolle zum Endkunden geworden ist und das Jahr 2018 wird zeigen, wer eigene Ressourcen bzw. den eigenen Kundenzugang am geschicktesten „vermieten“ und vermarkten wird. Ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg wird in Zukunft sicherlich sein das Onboarding von Partnern mit Fremdsortimenten am schnellsten und einfachsten zu beherrschen.
(2) Customer Experience
Die Analysten müssen es wissen: Gartner prognostiziert, dass im Jahr 2020 das Hauptargument für einen Kauf – noch vor Preis und Produkt – die positive Customer Experience sein wird. Wie erreicht man diesen positiven Effekt? Die Antwort darauf lautet u.a. durch „Content Commerce“. Also guten, hochwertigen individuellen Content, der für die jeweilige Zielgruppe wirklich von Bedeutung ist. Ein Hilfsmittel, um dies zu erreichen sind personalisierte Datenfeeds. Zu diesem Zweck wird der bestehende Feed um alle zur Verfügung stehenden Informationen und durch externe Datenquellen angereichert. Ziel der personalisierten Datenfeeds sind beispielsweise relevante Inhalte in personalisierten E-Mails, persönliche Empfehlungen über eine Recommendation Engine, individuelle Suchergebnisse bei der internen Suche, aber auch das Bereitstellen aller Informationen für Beratungsfirmen.
(3) Machine Learning
Es gibt heute schon einige gute Beispiele, allen voran Amazon und Netflix – hinter den persönlichen Empfehlungen auf diesen Plattformen verbirgt sich Machine Learning. Es ist allgemeinbekannt, dass aktuell in der Branche zwar einiges als Machine Learning verkauft wird; in Wirklichkeit Optimierungsvorhersagen aber nahezu alle komplett regelbasiert ablaufen. Dies wird sich ändern. Die Automatisierung wird weiter voranschreiten und auch im Digitalen Marketing Einzug halten, Stichwort Datenoptimierung, Dynamic Pricing, Personalisierung. Das erhöht nicht nur das Kundenerlebnis, sondern vor allem auch die Kundenbindung.
(4) B2B-Marketing
Die strikte Grenze zwischen B2B und B2C löst sich immer weiter auf. Für Hersteller wird nicht nur der Endkunde als neue Zielgruppe erfasst; sondern die Markenhersteller wandeln sich zunehmend in ein Konglomerat aus Lieferanten und teilweise sogar Mitbewerbern für eine strategische Erweiterung ihrer Absatzkette. Diese Entwicklung stellt Hersteller aber vor die Herausforderung einer zunehmenden Forderung nach Serviceorientierung. Sei es bei der Kundenansprache mit allen im B2C-bekannten Optionen, sei es beim Shop selber mit allen technischen Finessen, sei es bei dem lokalen Bezug (Sprache nicht nur auf Deutsch oder Englisch), sei es aber auch natürlich beim öffentlich verfügbarem Preis (Amazon Business mit mehr als 150.000 Geschäftskunden nach einem Jahr!) uvm. – Hersteller, die hier führend sind, steigern ihre Markenbekanntheit und sichern sich Wettbewerbsvorteile.
(5) Datenfeed und Performance
Schon lange ist bekannt: Das Anreichern, Strukturieren und Vereinheitlichen von Produktdaten erhöht die Sichtbarkeit von Produkten in allen digitalen Verkaufskanälen und beschleunigt den Kaufprozess. Die Standardisierung der Datenfeeds wird weiter voranschreiten und immer mehr Retargeting-, Affiliate-, Preissuchmaschinen- und Plattformanbieter werden sich an dem von Google vordefinierten Aufbau der Feeds orientieren und ihre aktuelle Struktur anpassen. Dazu gehören auch die zahlreichen Händler, die ihren Shop als Marktplatz öffnen und zur Plattform werden. Waren es in 2017 nur einige wenige Anbieter, so werden in 2018 sicherlich einige Dutzend diesem Trend folgen.