Immer mehr Online-Shops öffnen sich für den internationalen Handel. Gerade für deutsche Händler bietet der Cross-Border-Trade erhebliches Potenzial und guten Grund sich an Profis im internationalen E-Commerce, wie den USA und GB, zu orientieren. Dabei ist beispielsweise der asiatische Markt, mit fast zehn Millionen potenzieller Konsument, ebenso attraktiv für deutsche Online-Händler, wie das europäische Ausland mit seiner geografischen und kulturellen Nähe.

Der globalen Ausweitung der Handelsaktivitäten eines Online-Shops geht dabei immer eine detaillierte Marktanalyse voraus. Diese umfasst, neben der Auswahl der angebotenen Produktsortimente, ein Relevanz basiertes Clustering der regionalen Sales-Channels.
Was wird online in welchem Land am meisten im Ausland gekauft, was eher regional und im stationären Handel? Welcher Marktplatz oder Absatzkanal funktioniert für meine Produkte im fokussierten Zielmarkt am besten und welches Produktumfeld sollte ich nutzen, um eine bestimmte Zielgruppe zu erreichen?

Quelle: bvohSind diese Fragen beantwortet und der Shop in Sprache und „Look and Feel“ an landestypische User-Preferences angepasst, kann und muss sich intensiv um die Erstellung bzw. Anpassung der Produktdatenfeeds gekümmert werden. Dass dabei grundlegende Anforderungen der Datenfeeds an Struktur und Kriterien wie z.B. Korrektheit der Angaben, Vollständigkeit, Verständlichkeit, Standardisierung, Konsistenz und Aktualität erfüllt sein müssen, ist wohl jedem Online-Händler bekannt, gilt dies doch für Produkt- Angebote für den nationalen Markt ebenso wie international.

Doch gerade auf globaler Ebene lohnt sich eine Feinjustierung der Produktdatenfeeds, um gezielt auf lokale Gegebenheiten einzugehen und die Ausspielung der Shop-Sortimente an landesrelevante Anforderungen und Kundengewohnheiten anzupassen. Stellschrauben auf die man einen näheren Blick haben sollte:

Produkttitel und -beschreibungen

Vor allem Produkttitel und -beschreibungen müssen, natürlich in Landessprache, vorliegen und sollten fundiert, eindeutig und klar am Informationsbedarf des Global-Shoppers ausgerichtet sein. Zählen beispielsweise für Konsumenten aus dem asiatischen Raum Angaben zu Marken oder technische Details, gewinnen Sie Käufer aus Südamerika eher über Details zur Materialbeschaffenheit und Style. Auch Präferenzen bei Farben oder Modellen sollten beachtet werden. Dabei ist das richtige Wording von ausschlaggebender Bedeutung. Die Kunst besteht darin, Kultur, Nutzergewohnheiten sowie sprachliche Feinheiten in die Kreation von Produktbeschreibungen einzubeziehen. Professionelle Übersetzer oder Muttersprachler sind hier meist unentbehrlich.

GTINs

Die Global Trade Item Number (GTIN, ehemals EAN) ist ein weltweiter Standard zur Artikelidentifizierung und -kennzeichnung. Mit dieser Nummer können angebotene Produkte und Packstücke weltweit eindeutig identifiziert werden. Mit GTIN beschleunigen sich Prozesse im Onlinehandel und werden Shop-Sortiment konsumentenfreundlich dargestellt. Die eindeutige Produktkennzeichnung verbessert die Sichtbarkeit in den verschiedenen Sales-Channels und erleichtert die Steuerung von Marketing-Aktion. Die Integration einer korrekten GTIN in den Datenfeed sollte, gerade im internationalen Online-Handel, Standard sein.

Sonderangebote und Rabatte

Zudem können im Datenfeed integrierte Informationen zu Sonderangeboten und Rabattaktionen starken Einfluss auf den Umsatzerfolg haben. Diese sollten an den regional unterschiedlichen saisonalen Besonderheiten, Festen und Feiertagen des jeweiligen Ziellandes angelehnt sein. Denn nicht immer haben im Heimatland ausgelobte und funktionierende Angebote zur gleichen Zeit im Zielmarkt Relevanz. Beispielsweise feiert man in Russland am 7. Januar winterliche Weihnachten, in Australien und Neuseeland am 25. Dezember, im Hochsommer. Eine nicht adaptierte Angebots- und Marketingstrategie wird seine Wirkung deshalb verfehlen.

Lieferzeiten und Bezahlsystem

Einer der häufigsten Gründe gegen eine Bestellung in einem ausländischen Online-Shop sind lange Lieferzeiten, hohe Lieferkosten und ein umständlicher Rückversand. Wer es schafft, diese, in für alle Parteien akzeptabler Weise, zu reduzieren und die relevanten Informationen sauber in den Datenfeed zu integrieren, profitiert letztendlich. Die Auswahl regional bekannter und akzeptierter Lieferdienste sowie konkrete Angaben zum Lieferdatum und Rückversand können die Kaufbereitschaft potenzieller Kunden erheblich steigern.

Bezahlsystem

Ähnlich starke Bedeutung bei der Entscheidung für oder gegen den Kauf in einem Online- Shop mit Sitz im Ausland ist das Angebot des Bezahlsystems. Online-Händler sollten sich genau über die im jeweiligen Land präferierten Zahlmethoden informieren und im besten Falle einen Mix aus Zahlungsmöglichkeiten zur Auswahl stellen. Informationen hierzu werden im Datenfeed übergeben. Bieten die meisten deutschen Online-Händler bereits internationale Zahlverfahren, wie SEPA Lastschrift und Sofortüberweisung oder giropay an, ist bspw. ein System wie das in China gängige Alipay vergleichsweise unbekannt. Allein durch die Optimierung in diesem Bereich kann die Absprungrate internationaler Käufer drastisch reduziert werden.