Philipp Schrader, CCO bei idealo

Christian Hagemeyer, Geschäftsführer der econda GmbH, im Interview

Vervollständige bitte den folgenden Satz „econda ist…“

… Deutschlands innovativster Analyse- und Personalisierungsprofi im E-Commerce – wir lieben Daten.

Nach so langer Zeit am Markt habt ihr sicherlich einiges im E-Commerce erlebt – was ist euer “Fun Fact” der letzten Jahre?

Fun Facts im Sinne von „macht uns viel Freude“ sind, dass immer mehr Unternehmen im digitalen Handel (E-Commerce), sowohl im B2C als auch im B2B Business, den Wert von Kunden- und Datenwissen zu schätzen lernen. „Data Ownership“ als strategisch wichtiges Alleinstellungsmerkmal auf der einen Seite, verantwortungsvoller Umgang mit (Kunden-) Daten auf der anderen Seite spielen dabei nicht nur im Kontext der DSGVO und zukünftigen ePrivacy Verordnung eine zentrale Rolle.
Die Freude an den Datenerfolgen löst bei uns natürlich die größte Euphorie aus. Es kommt durchaus regelmäßig vor, dass wir nicht nur unsere Kunden, sondern auch uns selbst mit Ergebnissen überraschen, die deutlich über den Erwartungen liegen. So haben wir zum Beispiel vor einigen Wochen gemeinsam mit einer namhaften Möbelhauskette innerhalb von vier Wochen unsere Recommendation Engine „econda Cross Sell“ und unsere Customer Data Platform (CDP) „econda Audience Relationship Platform“ eingeführt. In der ersten Phase haben wir den Webshop und den Kanal Mailmarketing angeschlossen. Da wir hier mit einer Kombination aus Business Regelwerken und Deep Learning Methoden (KI) arbeiten, haben der Kunde und wir einen Umsatzbeitrag (Uplift) im Bereich 20-30% erwartet. Das Ergebnis nach acht Wochen hat uns alle vom Stuhl gehauen: ein Uplift von knapp 50% stand unterm Strich – damit hatte in so kurzer Zeit wirklich niemand gerechnet.

An diesem Beispiel wird deutlich, wie groß der Hebel sein kann, wenn man innovativste Methoden zur Digitalisierung im Handel nutzt. Da ist die Freude so groß, dass wir abends auch mal ein Feierabendbierchen mehr genießen und den Erfolg gemeinsam feiern. Klingt selbst für uns ziemlich verrückt – funktioniert aber sensationell!

Wie sieht eigentlich “der” perfekte Datenfeed aus? Auf welche Attributsfelder sollte man den meisten Fokus legen? Ist Granularität wichtig? Bei welchen Herausforderungen steht ihr bei Eurer Recommendation Engine „Cross Sell“ in Bezug auf einen Datenfeed“?

Perfektion gibt es in dem Punkt selten. 😉 Am Ende ist die Frage eher „Wie sieht das perfekte Business- und/oder Vertriebsmodell vom Kunden aus?“. Generell hat man natürlich im Bereich der Berechnung und Aussteuerung von Produktempfehlungen deutlich mehr Möglichkeiten, wenn man auf allen Attributen von Produkten perfekte Empfehlungen berechnen kann. Dazu müssen diese im Feed enthalten sein – denn auf Informationen die wir nicht haben, können wir auch nicht rechnen. Was dann für den einzelnen Kunden „perfekt“ ist, entscheidet das individuelle Produktportfolio und die Produktstrategie. Im Bereich Fashion arbeiten wir zum Beispiel viel mit Produktvarianten (Farbe, Größe, …) – das ist für viele andere Branchen nicht unbedingt relevant. Wenn man viel „auf Strecke liefert“ ist der Lagerbestand als Produktattribut möglicherweise nicht so entscheidend – für viele andere Vertriebsmodelle wiederum schon.

Eine der größten Herausforderungen sind aber immer die Themen „Datenkonsistenz“ und „Datenaktualität“ in Bezug auf den Produktdatenfeed.

Was bereitet euren Kunden am häufigsten Schwierigkeiten? Datenaufbereitung oder Aktualität der Daten?

Sowohl als auch … beides ist nicht immer einfach – vor allem da ja oft mehrmals täglich diverse Datenfeeds für unterschiedlichste Anwendungen vom Shop generiert werden müssen. Da wird die Rechenzeit zur Aufbereitung der Feeds für den Shop knapp. Das ist auch einer der Gründe, warum wir unseren econda Kunden Eure Feed Engine empfehlen – aktuelle, gut aufbereitete Produktdatenfeeds tragen enorm zur Qualität von Produktempfehlungen und somit auch zur Umsatzsteigerung im Shop bei.

Wie hat sich der Einsatz Eurer Lösungen in den letzten 2-3 Jahren verändert? Branchenveränderungen? Anwendungsveränderungen?

Der Kern unserer Mission besteht immer darin, für den Kunden einen Mehrwert zu generieren. Das hat sich in den vergangenen Jahren nicht geändert – und wird sich auch nie ändern. In den ersten 5,6 Jahren unserer Unternehmenshistorie haben wir uns stark auf die Themen Web-/App-Datenakquise und Analyse fokussiert. Ca. 2010 haben wir dann damit begonnen Lösungen zu entwickeln, die diese Daten automatisiert nutzen und erfolgreich machen – die Geburtsstunde unserer Recommendation Engine. Die innovativen Entwicklungen der letzten Jahre beschäftigen sich darauf aufbauend mit Deep Learning Methoden zur künstlichen Intelligenz, die vor allem in unserer Customer Data Platform zum Einsatz kommen. Für jeden individuellen Besucher und Kunden die relevanteste Empfehlung und den passendsten Content in jedem Kanal und auf jedem Device in Echtzeit ausspielen zu können – das ist heute unser Standard.

Aber wie gesagt – alles unter der Flagge „Mehrwerte schaffen“ für unsere Kunden. Bei econda haben die Kunden eine relevante Bedeutung – auch für unsere Produktstrategie.

Aus aktuellem Anlass. Wie macht ihr das mit dem Datenschutz und der DSGVO?

Traditionell legen wir bei econda viel Wert auf perfekten Datenschutz. Nicht nur in Bezug auf die DSGVO. Bereits 2009 haben wir uns als erster Anbieter freiwillig den strengen Auflagen „Geprüfter Datenschutz“ vom TÜV unterzogen. Im Zusammenhang mit der DSGVO haben wir uns erneut intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Wir wollten eine Lösung schaffen, die investitions- und zukunftssicher ist – auch hinsichtlich der anstehenden ePrivacy Verordnung. Philipp, Teamleiter für unsere Personalisierungslösung hat für unsere Kunden daher die Privacy Protection entwickelt. Damit kannst Du alle DSGVO relevanten Daten bündeln und an einer Stelle direkt verwalten – inklusive Permission Management. Damit machen wir unseren Kunden den Umgang mit den neuen Vorschriften so einfach wie möglich. Der deutsche Serverstandort sorgt für zusätzliche Sicherheit für die Daten unserer Kunden.

Abschließend möchten wir gern noch wissen: Welche Entwicklungen stehen für die nächsten 12 Monate bei euch im Fokus?

Auch in den kommenden 12 Monaten liegt viel Arbeit an – auf die wir uns sehr freuen. Wir sind dabei unseren Userinterfaces eine neue GUI zu verpassen – die noch intuitiver und einfacher zu bedienen ist. Natürlich muss das alles responsive sein – weil auch die econda Anwender nicht mehr nur mit dem Desktop-PC arbeiten. 😉

Im Bereich Analytics entwickeln wir an einer Lösung für Marketplace-Analytics, wir vereinfachen die Prozesse für unsere Recommendation Engine Anwender. Vor allem treiben wir das Thema Künstliche Intelligenz in allen drei econda Produktsäulen weiter voran. Nicht zum Selbstzweck oder weil es gerade der „hot shit“ ist – sondern weil wir unseren Kunden ermöglichen wollen noch erfolgreicher zu sein und wir einen relevanten Beitrag dazu liefern möchten.

Natürlich werden wir vor allem auch wieder jede Menge cooler Projekte mit unseren Kunden und Partnern wie Euch umsetzen – dafür brennen wir und darauf freuen wir uns sehr!