Im August letzten Jahres kündigte Google erstmalig die Durchsetzung der Anforderungen an eindeutige Produktkennzeichnungen auf Google Shopping an. Nun forciert Google das Thema „Datenqualität“ weiter und fordert Händler nachdrücklich dazu auf  vollständige und korrekte Produktdaten anzugeben.

Ziel der Spezifikation ist eine Verbesserung der Produktsuchergebnisse für den Nutzer auf der einen Seite, auf der anderen Seite auch die Verbesserung der Anzeigen-Performance für den Händler. Die eineindeutige Kennzeichnung von Produkten ermöglicht es Google Anbieter eines Produkts übersichtlich zu listen, um so dem Nutzer auf diese Weise einen leichteren Überblick über die Angebote zu verschaffen und mehr Transparenz bei der Händlerwahl zu bieten.

Eindeutige Produktkennung auf Google Shopping

Bild-Quelle: http://adwords-de.blogspot.com/2014/03/inkrafttreten-der-anforderungen.html

Härtere Anforderungen an Qualität von Produktdaten

Erste Schritte zur Umsetzung der neuen Richtlinie wurden bereits im letzten Jahr vorgenommen. Google begann Produkte, deren Feeds keine eindeutige Bezeichnung für die Attribute GTIN, MPN und/ oder Marke enthielten, für die Einstellung in Google Shopping abzulehnen. Auch solche Produkte, bei denen das Attribut „identifier_exists“ nicht korrekt angewendet wurde oder deren GTINs nicht der GTIN-Standardspezifikation entsprachen, lehnte Google für die Produktsuche ab.

Jetzt gab Google weitere Schritte für die Abwicklung des neuen Regelwerks bekannt: „In Kürze werden wir (1) Produkte mit ungültiger GTIN, MPN oder Marke ablehnen und (2) Anzeigen mit Produktinformationen für Produkte, bei denen das Attribut “identifier_exists” nicht korrekt verwendet wird, weltweit nicht schalten.“ schreibt Angelika Rohrer, Program Manager, Google Shopping. Zudem kündigt sie an, dass in den nächsten Monaten weitere Maßnahmen ergriffen werden, um Produkten mit ungültigen GTIN-, MPN- oder Markendaten ausfindig zu machen, um diese aus den Google Shopping Ergebnissen auszuschließen.

Händlern, die Google Shopping als Vertriebskanal nutzen, wird daher empfohlen, das Merchant Center auf Warnungen und Ablehnungen auf den Tabs „Datenqualität“ und „Datenfeeds“ zu überprüfen. Auf diese Weise können Händler schnell reagieren, wenn ihre Artikel aufgrund von Richtlinienverstößen aus den Suchergebnissen von Google Shopping ausgeschlossen werden.

Faktor „Preis“ gewinnt an Bedeutung bis ein Marktgleichgewicht hergestellt ist

Google verbessert durch steigende Datenqualität laufend die Produktsuchergebnisse für den Nutzer und schafft zugleich eine noch höhere Transparenz bei der Händlerwahl für ein spezifisches Produktangebot. Durch die für den Nutzer übersichtliche, tabellarische Auflistung der Händler, wird der Preis kurzfristig eine größere Rolle für die Kaufentscheidung der Nutzer und damit die  Anzeigenperformance spielen – wer günstig anbietet, kann kurzfristig sein Absatzvolumen steigern.

Dieser Effekt wird jedoch nur so lange anhalten bis Online-Shops beginnen die neu gewonnene Markttransparenz zu nutzen und ihre Preise anzupassen. Hier ist zunächst mit viel Bewegung in der Preisbildung zu rechnen, so lange bis Angebot und Nachfrage sich selbst regulieren und ein Marktgleichgewicht hergestellt ist. Die Preisdifferenz zwischen einzelnen Händlern wird dann vermutlich nur noch marginal sein und in der Kaufentscheidung der Nutzer eine geringere Rolle spielen. Entscheidungskriterien, wie Markenvertrauen, Shopping-Erlebnis, Servicequalität und Lieferzeiten, werden dann stärker in den Fokus der Shopper gelangen. Online-Shops die hier vorausschauend agieren und nicht nur an „Datenqualität“ sondern auch in Marke und Image investieren, werden hier langfristig Wettbewerbsvorteile erzielen können